Diagnose
Mobiltelefone sind unter Kindern und Jugendlichen weit verbreitet. Die Anzahl jungendlicher Nutzer steigt ständig, da sie mittlerweile von frühester Kindheit an Zugang zu den digitalen Geräten ihrer Eltern haben, die im übrigen ihren wichtigsten Orientierungspunkt beim Thema Sicherheit darstellen.
Einige der Gründe für den Erfolg der digitalen Medien bei Kindern und Jugendlichen sind unter anderem:
- Das Bedürfnis nach Anerkennung.
- Die Möglichkeit über diese einflussreiche Plattform ihre Meinung der ganzen Welt mitzuteilen.
- Der Zugang ist einfach und Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. (Bereits Zwei- und Dreijährige nützen regelmäßig die Geräte ihrer Eltern).
- Das Gefühl, von der Gruppe akzeptiert zu werden, ist stärker als alle eventuellen Risiken (eine typisches Charakteristikum bei Teenagern in allen Entwicklungsphasen).
- Werten und wertgeschätzt werden. (Eine Studie, die in Frontiers in Human Neuroscience veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass das “Liken” dieselben Reaktionen im nucleus accumbens auslöst wie Essen oder Geschlechtsverkehr. Dieses Areal im Gehirn ist für die Verarbeitung von Glücksgefühlen zuständig, die von natürlichen und sozialen Elementen wie Nahrung, Sex, Geld und sozialer Anerkennung erzeugt werden.)
- Einfache Registrierung und Zugang zu Webseiten, sozialen Netzwerken und Apps für Mobiltelefone.
- Die Bedeutung die digitalen Medien als Qualitäts- und Entwicklungselement zugeschrieben wird. Erwachsen werden, wird mit Präsenz im Netz gleichgesetzt. Je mehr ein/e Minderjährige/r diese nutzt, je größer die Anzahl von Netzwerken und Apps in denen er/sie präsent ist, desto höher ist seine/ihre Stellung in der Gruppe der Gleichaltrigen. Die Stellung, die früher der Freundeskreis oder die Clique hatte, wird nun von der Anzahl der digitalen Kontakte bestimmt. Je größer diese Anzahl jedoch ist, desto geringer ist die Sicherheit und desto schwieriger wird die Rolle der Eltern Bescheid zu wissen und Kontrolle auszuüben.
Arten von Apps und sozialen Netzwerken
Um als soziales Netzwerk zu gelten, muss eine Webseite oder App, gemäß der University of California, folgende drei Kriterien erfüllen:
- Einer Person ermöglichen, ein Profil zu erstellen.
- Einer Person ermöglichen, Verbindungen mit anderen Nutzern herzustellen.
- Einer Person ermöglichen, herauszufinden, wer ihre Freunde (Kontakte) sind und wer deren Freunde (Kontakte) sind.
Heutzutage erfüllen fast alle Apps oder Webseiten, die von Jugendlichen genutzt werden, diese Bedingungen.
Das einzige Ziel all dieser sozialen Netzwerke ist es, eine möglichst große Anzahl an Nutzern zu erreichen und daher gibt es keine privaten Einstellungsmöglichkeiten, die sich gegen diese Absicht der Betreiber richten, was auch bedeutet, dass es nie eine Garantie für absolute Sicherheit für die Nutzer geben wird.
Alle Apps bieten die Möglichkeit mit einem sozialen Netzwerk wie Google+, Facebook, oder ähnlich synchronisiert zu werden, so dass, auch wenn dies nicht ihre ursprüngliche Auslegung war, sie in den Händen von Jugendlichen dazu gemacht werden und dann für alle Nutzer zugänglich sind.
Generell ist davon auszugehen, dass alle Daten auf mobilen Geräten ohne Schwierigkeiten zugänglich sind, wenn eine Internetverbindung besteht. Das bezieht sich nicht nur auf Malware-Spezialisten (Personen, die Schadprogramme erstellen oder sich derer bedienen) sondern auch auf Jugendliche, wenn sie zum Beispiel Empfehlungen auf Webseiten folgen oder Anweisungen in Tutorials auf sozialen Netzwerken wie YouTube.
Definition einer App
Eine mobile application oder app ist ein Computerprogramm, das auf Smartphones, Tablets oder anderen Mobilgeräten ausgeführt werden kann. Apps sind normalerweise über Vertriebsplattformen erhältlich und werden von Systembetreibern wie Android, iOS, BlackBerry OS, Windows Phone, und anderen betrieben. Man unterscheidet zwischen kostenfreien und gebührenpflichtigen Apps. Im Fall der letzteren gehen 20-30% der Gebühren an den Betreiber und der Rest an den Entwickler.
Die Erklärung der Begriffe “Erlauben/Autorisieren/Zulassen” in Apps ist sehr wichtig, denn:
Wenn wir Apps installieren, ermöglichen diese:
- Zugang zu unseren Bildern: unserem persönlichsten Bereich
- Zugang zu unseren Kontakten: unseren engsten Freunden und geliebten Menschen
- Das Versenden von Mitteilungen und die Durchführung von Anrufen, die versteckte Kosten entstehen lassen können
Wir müssen daher unsere Kontakte sorgfältig wählen und überprüfen und nur vertrauenswürdigen, gut bekannten Menschen Zugang zu unserem digitalen “Raum” gewähren.
Identität: der beste Schutz für die Privatsphäre
Unter Identität versteht man eine Reihe von Charakteristiken oder Merkmalen, die es erlauben, eine Person oder Sache von anderen in derselben Gruppe zu unterscheiden. Diese sind jedem menschlichen Wesen immanent und physisches Aussehen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Es ist daher ein “Schatz”, der mit niemandem geteilt werden sollte. Bei Kindern und Jugendlichen bildet Identität sich erst langsam heraus und ihr Schutz sollte daher oberste Priorität genießen.
This project has been funded with support from the European Commission. This publication reflects the views only of the author, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.