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Warnsignale

Warnsignale sind eine sehr delikate Angelegenheit, da sie ganz stark von der Persönlichkeit des einzelnen Kindes abhängen. Einige Zeichen sind für Eltern schwierig zu entdecken, andere können auch aus anderen Gründen auftreten. Es ist klar, dass gerade Jugendliche an der Schwelle zur oder in der Pubertät Verhaltensänderungen aufweisen, die nicht eindeutig einem bestimmten Grund zugeordnet werden können, sondern Ausdruck einer Veränderung der sozialen Beziehungen allgemein sind. Der Ablösungsprozess, der zur Entwicklung einer unabhängigen, selbständigen Persönlichkeit notwendig ist (herauszufinden, wer man ist und wer und was man sein möchte), kann für alle Beteiligten schmerzhaft sein und zu Missverständnissen und Krisen führen.

Eine partizipative Einstellung dem Kind gegenüber angefangen in der frühen Kindheit ist ein guter Weg, der im Laufe der Zeit an die sich ändernden Situationen angepasst werden kann. Dabei entsteht eine Atmosphäre von Vertrauen und Sicherheit, in der Jugendliche sich auch in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung akzeptiert, respektiert und geliebt fühlen so wie sie sind. In diesem Klima sollte es möglich sein, Verhaltensänderungen klarer zu erkennen und anzusprechen. Nichtsdestotrotz werden direkte Fragen wie “Warum triffst du dich nicht mehr mit XY?” oder Vorhaltungen wegen Schulnoten (“Warum hast du schon wieder eine Fünf auf den Test?”) vermutlich nicht zu befriedigenden Antworten führen. Ein eher kooperativer Ansatz wie: “Du hast dich schon länger nicht mehr mit XY getroffen. Möchtest du ihn/sie übers Wochenende/zum Abendessen/zum Grillfest… einladen?” oder “Du scheinst auch nicht sehr zufrieden mit deinem Testergebnis. Hast du Probleme beim Verstehen gehabt?/ Kann ich dir in dem Fach irgendwie helfen?/ Möchtest du die Schwierigkeiten mit mir durchgehen?...”

Kinder empfinden ihre Eltern oft als zu neugierig besonders was ihre Freunde, Schulangelegenheiten und ihre Aktivitäten im Internet betrifft. Daher sollten Sie es vermeiden, diese “heiklen” Themen direkt anzusprechen und eher gemeinsame Aktivitäten vorschlagen, bei denen sich diese Themen “automatisch” ergeben und ihr Kind von sich aus darüber spricht. Beispielsweise um Hilfe bei eigenen Schwierigkeiten mit dem Computer ersuchen. Die meisten Jugendlichen sind stolz auf ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet und auch bereit, ihr Wissen zu teilen, was sich als guter Ansatzpunkt für weiterführende Gespräche zu diesem Thema eignet.

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