Erasmus+ Programme

Sexting Warnsignale

Warum machen sie das? Was bringt sie dazu, das zu tun?

Da es sich hierbei um ein neues Phänomen handelt gibt es noch keine Studien mit endgültigen Ergebnissen, aber die Forschung weist auf folgende Punkte hin:

  1. Mangel an Erfahrung und Voraussicht führt dazu, dass Jugendliche die Risiken, die mit Sexting verbunden sind, unterschätzen. Minderjährige sind sich der Risiken weniger bewusst und es schwierig für sie, die Gefahren richtig einzuschätzen, was zu übertriebenem Verhalten führt. Sie erzeugen und versenden Sexting-Botschaften als Liebesbeweis für ihre/n Partner/in oder als Mittel zum Flirten.
  2. Sie meinen, dass Bilder auf einem Mobiltelefon gesichert sind und sie können nicht vorstellen auf wie vielen Wegen diese Bilder in andere Hände geraten können: durch Diebstahl, durch Verlust, ein Missverständnis, einen Scherz oder mutwillig durch den Besitzer.
  3. Sie vertrauen voll und ganz auf die Diskretion des Empfängers/der Empfängerin in dem Glauben, dass ihre Liebe ewig halten wird. Es mangelt ihnen an der nötigen Lebenserfahrung und sie sind sich nicht bewusst, dass Dinge sich im Leben aus vielerlei Gründen verändern können.
  4. Sie tun es auch als Antwort auf ähnliche Botschaften, die sie erhalten haben und sagen, dass sie sich einem gewissen Druck ausgesetzt fühlen, entweder von Freunden oder durch den zukünftigen Empfänger des einschlägigen Inhalts.
  5. Sie fühlen einen gewissen Druck um beliebt und in der digitalen Welt akzeptiert zu sein oder zu werden, was ihnen sehr wichtig ist. Dieser Faktor kann - in Kombination mit einem schwankenden Hormonspiegel - zu unvorsichtigen Handlungen führen.
  6. Gesellschaftliche Einflüsse und Rollenvorbilder sind weit davon entfernt perfekt zu sein. Die Darstellung von Geschlechtsverkehr und Nacktaufnahmen von Amateuren sind im Internet im Überfluss zu finden. Nachdem ungezählte Menschen ihre sexuellen Aktivitäten im Internet offenlegen, scheint es nichts besonderes zu sein, wenn man dies auch selbst tut. “Nackt Modell stehen” ist weit verbreitet und wird bis zu einem bestimmten Grad als normal angesehen.
  7. Den meisten ist daher nicht bewusst, welche Folgen ein kompromittierendes Bild in der Zukunft haben kann, vor allem, wenn es publik wird.
  8. Der natürliche Mangel an Risikobewusstsein kann in Verbindung mit pubertärem Verhalten, zu dem auch das Testen und Überschreiten von Grenzen gehört, bestimmte Herausforderungen auslösen. In einigen Fällen handelt es sich lediglich um Spaß, in anderen dient es der Anbahnung einer Beziehung oder gibt einer bestehenden eine besondere Note. Es gibt zwei Hauptfaktoren, die zu Sexting unter Jugendlichen führen:
  9. in letzter zeit sehen wir eine verfrühte Sexualisierung der Kindheit. Dieses Konzept bezieht sich auf eine früher einsetzende Pubertät und wird vor allem bei Mädchen beobachtet. Die Tatsache, dass Minderjährige Sexualverhalten zeigen, das ihrem Alter nicht angepasst ist, kann psychosoziale Gefahren wie Sexting beinhalten.
  10. In dem kulturellen Umfeld, in dem viel Jugendliche aufwachsen, gibt es einen ausgeprägten Körper- und Starkult und die Massenmedien (vor allem das Fernsehen) fördern diese Werte ebenso wie Konkurrenzfähigkeit auf allen Ebenen (wer hat den besten Körper, die meisten Freunde, wer ist am beliebtesten, etc.). Die Tatsache, dass viele Sport-, Film- oder Musikstars ebenfalls Sexting betreiben und dies über die Massenmedien verbreitet wird, führt zu einer “Normalisierung” dieses Phänomens und macht es für Jugendliche sogar erstrebenswert.

Die Hauptgründe zur Erstellung oder zum Versenden von “Sexts” sind laut verschiedenen Studien folgende:

Eine 2011 von UNICEF publizierte Forschungsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass Jugendliche sich oft wohler fühlen, wenn sie intime Informationen im Internet teilen oder anzügliches Verhalten online an den Tag legen als dies im wirklichen Leben zu tun. Außerdem zeigt sie, dass es eine beachtliche Anzahl von Jugendlichen gibt, die einschlägige Bilder von sich im Internet veröffentlichen.

Lifelong Learning Programme

This project has been funded with support from the European Commission. This publication reflects the views only of the author, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.